Historie

Der Heurige Pötzleinsdorf ist  nicht zuletzt aufgrund seines hohen Alters ein wichtiger Bestandteil in der Pötzleinsdorfs und galt seit jeher als beliebter Treffpunkt. Vorhandene Dokumente  lassen seine Geschichte über mehr als hundertfünfzig Jahre zurückverfolgen.  Das Gebäude war ursprünglich ein altes U-förmiges  Gehöft bestehend aus einem Hauptflügel und einem kleineren Nebenflügel. Die etwa 300 Jahre alte Akazie, die als Wahrzeichen unseres Heurigen betrachtet werden kann, rankt in deren Mitte und beugt sich von einer Seite zur anderen. 
Einer Legende nach soll bereits Napoleon sein Pferd an eben dieser Akazie angebunden haben. Ob er dabei auf einer Wiese stand, mit freiem Blick ins freie Feld, oder direkt neben diesem Anwesen, ist jedermanns Phantasie überlassen.

Als Pötzleinsdorf 1750 einem flächendeckenden Großbrand zum Opfer fiel, wurde beinahe die vollständige bauliche Substanz des Dorfes zerstört. Nur eines von 32 Häusern fiel den Flammen nicht zum Opfer. Bis 1832 konnte der Ort wieder auf seine ursprüngliche  bauliche Substanz von 32 Häusern aufgebaut werden. In den darauffolgenden Jahren entwickelte sich Pötzleinsdorf nur recht langsam weiter und konnte dadurch seinen urigen Charme des Weinbauerndorfes noch recht lange Zeit erhalten.
Ob unser Heuriger nun dieses eine Gebäude ist, welches den Flammen trotzen und standhaft bleiben konnte oder zu den anschließend neu aufgebauten zählt, gilt es noch herauszufinden. Aus sicheren Quellen jedoch können wir davon ausgehen, dass  dieses Anwesen zum alten Kern des Dorfes gehört und ca. 200 Jahre zählt.

Ursprünglich noch unabhängig von Wien war Pötzleinsdorf ein Teil der historischen Kernregion des Erzherzogtum Österreich unter der Enns. Mit seiner Eingemeindung in die Hauptstadt Wien, die 1892 stattfand, änderte sich zum wiederholten Male die Anschrift dieses Anwesens. Aus der ehemaligen Schlossstraße wurde die Hauptstraße und nach der Eingemeindung nun die noch bis heute bestehende Pötzleinsdorfer Straße.

Im Laufe der Geschichte hat sich nicht nur der Ort in seinem Wesen verändert, sondern auch das Gebäude welches sich nun heute auf der Pötzleinsdorferstraße 97 befindet, war über die Zeiträume hinweg stets einem Wandel unterzogen.
Bis ins Jahr 1885 können wir unsere Geschichte fragmentarisch zurückverfolgen. In jenem Jahr erwarb die Familie Schindler diesen Hof und sorgte so für dessen Erhalt und sein Fortbestehen.

Erste Bestrebungen galten der Erweiterung des Gebäudes um ein Stallgebäude, in dem Kühe untergebracht werden sollten und einen „ immer offenen Schupfen“. Der Stall befand sich an jener Stelle, wo heute unser Nichtraucherstüberl untergebracht ist, der Schupfen im hinteren kleineren Bereich. In dem Abschnitt davor befand sich vermutlich über mehrere Jahrzehnte hinweg ein Wohnbereich, der erst im Zuge der Umbauarbeiten zu einem Heurigen aufgegeben wurde und an dessen Stelle Gasträume errichtet wurden.
Bei neuerlichen Umbauarbeiten in den 1920er bzw. 30er Jahren musste der Stall für die Schaffung eines Magazins weichen, wobei der Zutritt nach wie vor nur von außen möglich war.

In eben jenem Jahr  wurde auch der vordere Teil des Gebäudes einem Umbau unterzogen. An Stelle des sich mittig des Gebäudes befindlichen Fensters, mit Blick zur Pötzleinsdorferstraße, errichtete man eine Tür, sodass nun auch ein Zugang von dieser Seite gegeben war.
Bevor das Gebäude zu dem Gasthaus umgebaut wurde, welches es heute ist, waren noch ein Gemüsegeschäft und später eine Konditorei in diesem Anwesen untergebracht.

Nicht viele Details sind bekannt, doch der Hof mit seiner sagenumwobenen Akazie erzählen ihre eigene, von Wind und Wetter getriebene Geschichte.